Phytotherapie

Die pflanzlich basierte Heilkunde hat auch in Europa eine lange Tradition seit der Antike. Später brachte die mittelalterliche Klostermedizin mit ihrer bekannten Vertreterin Hildegard von Bingen schriftliche Kompendien über die Wirkung und Anwendung von Heilpflanzen hervor*. Den heute gebräuchlichen Begriff Phytotherapie prägte Henri Leclerc im späten 19. Jahrhundert**.

 

Man unterscheidet die Traditionelle Phytotherapie (auf Erfahrungswissen beruhend) von der Rationalen Phytotherapie (auf evidenzbasierte Grundlagen zurückgreifend) ***. Letztere bezieht sich auch auf die Pflanzen-Monographien (eine Zusammenstellung von Wirkungen, Kontraindikationen und Anwendungshinweisen bezüglich einzelner Heilpflanzen) der Kommission E, die 1978 vom heutigen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ins Leben gerufen wurde****.

 

  In meiner therapeutischen Arbeit nutze ich beide Zweige der Pflanzenheilkunde.

 

Es gibt unterschiedliche Anwendungsformen für Heilpflanzen, die, je nach Beschwerdebild, zum Einsatz kommen können. Dazu zählen z.B. Teezubereitungen, Tinkturen, Frischpflanzensäfte, Kapseln, aber auch ätherische Öle, Bäder, Salben, Wickel und Auflagen. Man kann also Heilpflanzen sowohl innerlich als auch äußerlich anwenden. Sie können in Bezug auf viele Krankheitsgeschehnisse eine mögliche Therapieoption bieten.

 

 

*(Vgl. beispielsweise I. Müller, “Die pflanzlichen Heilmittel bei Hildegard von Bingen. Heilwissen aus der Klostermedizin.“, Salzburg 1982)

 

** (R.F. Weiss, “Lehrbuch der Phytotherapie“. Stuttgart 1985, S. 12.)

 

***(Vgl. auch V. Schulz, R. Hänsel, “Rationale Phytotherapie“, Berlin 2004

 

**** (Liste der Monographien der Kommission E:   www.heilpflanzen-welt.de)